Wiedersehen macht Freude – hier noch viel mehr!!!

Ca. zwei Wochen nach unserem Besuch in Kroatien stand schon der nächste vor der Tür - Die Eltern von Theres kamen uns in Montenegro besuchen. Das Wiedersehen war schön, für Theres nochmal ein wenig mehr. Wir freuten uns riesig auf die zwei um mit ihnen zwei schöne Wochen zu verbringen. Während der Zeit kam die Idee auf, dass Paul, der Vater von Theres, ebenfalls ein paar Zeilen für den Blog schreiben könnte. So wollen wir hier nicht länger die Worte um uns werfen, sondern ihr kommt in den Genuss, die zwei Wochen aus den Augen der Besucher zu erfahren… viel Spass.

Crna Gora – Montenegro

Wo liegt dieses Land? Ja wir haben diesen Ausdruck schon gehört in Zusammenhang mit den neuen Staaten im ehemaligen Jugoslawien. Aber welches ist die Hauptstadt, wie weit ist das Land von der Schweiz entfernt und weitere Details kennen wir nicht. Beatrice ist auf die Idee gekommen, unsere reisende Tochter Theres und Johannes zu besuchen. Auf jeden Fall finden gewöhnliche Touristen diese Destination nicht in den Reiseprospekten. Als Paul von diesem Unternehmen überzeugt worden ist – oder er muss einfach mitreisen – damit die Mutter wieder einmal die Tochter sieht, welche seit Juni auf 4 Rädern Richtung Osten tourt, wird gebucht.

Da wir (oder auch nur Paul) der Air Serbia nicht traut, fliegen wir mit der AUA (Austrian Airlines) zuerst nach Wien und anschliessend nach Süden der Hauptstadt Podgorica entgegen. Dass wir auf Reisen sind, merken wir bereits auf dem Zielflughafen. Nur 50% des Gepäcks landet in Podgorica. Liegt es etwa daran, dass die Frau beim Einchecken in Zürich meint, Podgorica liegt in Indonesien? Die nächste Überraschung folgt schon um die Ecke. Der Autovermieter hat das Auto noch nicht zur Verfügung. Sie sprechen von „ Auto im Service, Auto im Stau“, auf Deutsch heisst das, der letzte Kunde bringt den Wagen erst um 16:15 statt spätestens um 15:00 vorbei. So sind wir schon einmal richtig eingestimmt. Nun geht es Richtung Žabljak. Bereits nach 20 km ist kein Durchkommen mehr. Die Hauptstrasse nach Norden ist durch einen Unfall blockiert. Dies ist die einzige Hauptstrasse, welche nach Norden führt. Auf einem autobreiten Schleichweg versuchen wir den Stau zu umfahren. Nur die Leute von Norden haben die gleiche Idee. Schliesslich nach 3 Stunden für 150 km erreichen wir unser Ziel Žabljak. Auf Anhieb treffen wir unsere Ferienleute Theres und Johannes. Jetzt können die Ferien beginnen.

Kommt da etwas der Herbst - Im Dumitor Nationalpark
Kommt da etwa der Herbst? – Im Durmitor Nationalpark

Zabljak Nationalpark – Crno jezero (Schwarzsee)

Das Dorf Žabljak (3200 Einwohner) ist ein für die Montenegroreisenden interessanter Ort. Berge und Seen in einem riesigen Gebiet. Doch die Infrastruktur wird erst noch erstellt – die Leute sind am Bauen. An Material fehlt es an allen Ecken und Enden. Statt Stahlstützen werden Baumstämme verwendet!!….
Als Bergsteiger ausgerüstet besuchen wir den malerischen See Crno (schwarz) jezero (See). Dieses Gewässer ist von hohen Bergriesen umgeben. Anschliessend machen wir uns auf den Weg zum Ziminjo jezero. Durch einen naturbelassenen Feuchtwald bewegen wir uns dem Ziel entgegen. Frauenherzen schlagen höher: es sind Unmengen von Pilzen vorhanden. Katerellen, Steinpilze, Schirmlinge. Trotz vielen erzwungenen Halten, erreichen wir unser Ziel doch noch – Ziminjo jezero. Dieser See liegt ruhig zwischen riesigen Bergen eingebettet. Bäume und Berge spiegeln sich mit herbstlichen Farben im dunklen Wasser des Sees. Ausser zwei weiteren Wanderern sind keine Leute zu treffen. Wir geniessen in vollen Zügen die Natur, die Stille und Einsamkeit. Mittagsverpflegung: frisches Burek. Schliesslich wandern wir doch weiter, an bizarren Baumstämmen, Moosbüschen, Trockenholz und Steinriesen vorbei. Die Frauen freuen sich ab den Pilzen – die Männer auch - beim Znacht. Wir umrunden den entfernteren und schöneren Teil des Schwarzsees. Da morgen schönstes Wetter angesagt ist, wollen wir noch unseren nächsten Ausflug buchen. Die Idee kommt von jemandem der das Wasser nicht so schätzt.

Jablan Jazero - eingebettet in die Natur. Ein wundervoller See der für die meisten Tourist einfach zu weit weg ist!!
Ziminjo Jezero – eingebettet in die Natur. Ein wundervoller See, der für die meisten Tourist zu weit weg ist!!
Auf dem Weg entdecken wir die Wälder und seine schönen Seiten
Auf dem Weg entdecken wir die Wälder und ihre schönen Seiten
Jezero - um den See dauert es bestimmt eine Stunde zu Fuss - hier sind auch viele Menschen unterwegs da dieser am Anfang des Nationalparks liegt
Crno Jezero – um den See dauert es bestimmt eine Stunde zu Fuss – hier sind auch viele Menschen unterwegs, da dieser am Anfang des Nationalparks liegt

Riverrafting Tara Schlucht

Für unser Abenteuer besammeln wir uns bereits um 09:30. Mit einem fahrbaren Bus (montenegrinische Verhältnisse) fahren wir von den Bergen hinab an die Taraschlucht. Mit Helm, Neoprens und Schwimmwesten werden wir ausgerüstet – dann fahren wir zum Ausgangspunkt der Flussreise. Die grösste Schlucht von Europa wurde von der Tara 1300 m tief in den Fels gefressen. Mit unserem Boot gleiten wir auf dem glasklaren Wasser dahin. Die Stromschnellen werden unter dem Kommando unseres Bootsführers und unseren Paddel problemlos und elegant gemeistert. Bei Hochwasser jedoch kann die Tara viel mehr Wasser führen. Ob es dann auch noch gemütlich ist?? Das Dahingleiten auf dem klaren Wasser, die eindrückliche Landschaft, die Tiefe der Schlucht – ein einmaliges Erlebnis. Ein Fischessen rundet dieses Ereignis ab. Vom Restaurant aus können wir die wagemutigen Himmelsreiter beobachten, welche an einer Rollvorrichtung an einem Drahtseil vom einen an das andere Ende der Brücke (ca. 400 m) gleiten – 150 m über dem Abgrund. Auf diesen Adrenalinstoss verzichten wir.

Die schönen Farben der Tara - es erinnert stark an die Soca
Die schönen Farben der Tara – es erinnert stark an die Soca
Die Brücke über die Taraschlucht - der Guide gab uns auch über die Geschichte der Brücke Auskünfte
Die Brücke über die Taraschlucht – der Guide gab uns auch über die Geschichte der Brücke Auskünfte
Bea und Paul holen Luft für die nächste Stromschnelle
Bea und Paul holen Luft für die nächste Stromschnelle …
… die nicht lange auf sich warten lies
… die nicht lange auf sich warten lässt
Auch während der Tour wurden Pausen eingelegt und der Guide gab Infos über verschiedene Dinge
Auch während der Tour wurden Pausen eingelegt und der Guide gab Infos über verschiedene Dinge – Theres und Johannes auf Erkundung eines Zuläufers der Tara
Bea und Theres - zum Glück noch trocken
Bea und Theres – zum Glück noch trocken

Prutas(Berg)

Über eine kurvenreiche Bergpassstrasse, eingebettet durch imposante Bergriesen, erreichen wir unseren Ausgangspunkt. Hier lässt sich bestens die Auffaltung des Gesteins beobachten, sind doch die Schichten ausgezeichnet sichtbar. Dann geht es bergauf auf schmalen Pfaden, auf steilen Kehren. Schweiss tropft trotz der Kälte. Die Weitsicht, die zahlreichen Berggipfel so weit das Auge reicht, der tiefblaue See (Titelbild) weit unten lassen uns unsere Anstrengungen vergessen. Nicht genug sattsehen können wir uns an diesen Naturschönheiten. Doch der Abstieg lässt sich leider nicht umgehen.

Jablan jezero

Wieder nehmen wir schmale Bergpfade unter die Füsse. Bizarre Holzformen, Blumen, Schmetterlinge am Wegrand lassen uns das Bergaufgehen vergessen. Drei Stunden Wanderung sind so im nu vorbei. Der See liegt eingebettet in einer Bergmulde in absoluter Stille. Der Wind kräuselt das Wasser ganz fein – nur Spiegelungen wollen heute keine aufkommen. Dies ist eine weitere Wanderung in der Abgeschiedenheit von Žabljaks Bergen. Wir können unsere Gedanken auslüften. Das sind richtige Ferien.

Der Park wird sich selbst überlassen - die Natur kann hier einfach mal sein
Der Park wird sich selbst überlassen – die Natur kann hier einfach mal sein
Auch hier sind wir immer mit offenen Augen unterwegs - und finden eine menge Pilze für das Abendessen
Auch hier sind wir immer mit offenen Augen unterwegs – und finden eine Menge Pilze für das Abendessen und Heidelbeeren
Einfach - Natur
Einfach – Natur

Föhrenurwald, Steinkrater und Weitsicht(Gologlav)

Auf einer abgelegenen Passtrasse unterhalb einer Berghütte starten wir heute Richtung Berggipfel. Der vorgezeichnete Weg wird immer schmaler, die Föhrenzwergen immer dichter. Äste weg drücken, auf den Knien gehen, Rucksack ausziehen und durch Lücken hindurch legen, Weg suchen, Karte konsultieren, das nächste Wegzeichen suchen, so geht es bergan. Riesige Steinkrater beeindrucken uns immer wieder, wir wundern uns über die Ausmasse. Schliesslich erreichen wir den Aussichtspunkt des Gologlav dennoch. Unter uns öffnet sich eine unbeschreibliche Weitsicht weit Richtung Süden. Weit unten liegt Žabljak in einem Licht von Sonne und Bewölkung. Wieder geniessen wir diese Naturbilder. Einfach wunderbar, was die Natur hier immer wieder hervorzaubern kann!!

Abendspaziergang in Žabljak

Kurz hinter dem Dorf scheint jede Zivilisation zu enden. Flach öffnet sich das Land vor uns. Steppe mit kurzem Gras, gerade genug für Ziegen, Schafe oder anderes Kleinvieh. Wie kalt muss es hier im Winter sein, wenn die kalten Winde über diese unendliche Fläche blasen? Auf der andern Seite steht noch genügend Platz für die Entwicklung des Orts zur Verfügung. Die untergehende Sonne lässt diese Ebene in einer feierlichen Stimmung erscheinen.

Pkt 1722 – Zeleni Vir

Nach kaltem Wetter und viel Wolken hat uns Petrus heute einen fantastischen Herbsttag beschert. So fahren wir wieder die Passtrasse hinauf, wir lassen die zahlreichen Kehren hinter uns. Beatrice und Paul sind heute ab Punkt 1722 alleine unterwegs. Theres und Johannes machen sich alleine auf den Weg: Ihr Ziel ist die höchste Bergspitze von Crna Gora, der Bobotov Kuk 2523 m.ü.M. Unser Ziel ist der Zeleni Vir auf 2023 m.ü.M. Ein knallblauer Himmel begleitet uns den Berg aufwärts. Wir queren den Weg, eingebettet von immensen Bergriesen. Das Staunen nimmt kein Ende – der Bergweg aber fast auch nicht. Schritt um Schritt geht’s den Bergpfad hinan – ein Bergplateau nach dem anderen lassen wir hinter uns. Endlich ist das Gewässer in Sicht. Ein Felsenzirkus nach dem anderen müssen wir an unser Ziel bewundern – und als Dessert spiegelt sich alles in diesem Bergsee. Die Mühe hat sich gelohnt.

Eine gute Sicht Bobotov Kuk - eine wundervolle Aussicht an einem klaren Tag
Eine gute Sicht vom Bobotov Kuk – eine wundervolle Aussicht an einem klaren Tag
Eindeutig - wir sind im Herbst angekommen - Morgens beim Aufstieg
Eindeutig – wir sind im Herbst angekommen – Morgens beim Aufstieg
Bizarre Felsformen geformt unter hohem Druck vor langer langer Zeit - einfach beeindruckend
Bizarre Felsformen geformt unter hohem Druck vor langer langer Zeit – einfach beeindruckend
Beim Aufstieg auf den Bobotov Kuk
Beim Aufstieg auf den Bobotov Kuk – wieder fallen die Formen der Felsen auf
Weitsicht
Weitsicht

Žabljak-Niksic-Kloster Ostrog-Risan-Oharovac-Kotor-Bjelila

Den rührseligen Hausherrn in Žabljak verabschieden wir – der Süden lockt. Erstes Ziel Nikšić und das Kloster Ostrog. Vom Parkplatz aus sehen wir das Kloster ca. 300 Höhenmeter weiter oben. Entweder wir fahren auf der schmalen Strasse bergauf oder wir begeben uns auf den Pilgerweg nach oben. Bewegung tut gut. Im Schatten von Zedern lassen wir auf diesem Weg unsere Schweisstropfen rollen. Oben angekommen erwartet uns ein orthodoxisches Kloster, welches sich als ein ordentliches Touristenmagnet herausstellt. Beeindruckend sind die Wandmalereien. Schöner die Kirche weiter unten, welche nur von wenigen Leuten, welche den gleichen Weg wie wir nehmen, besucht wird. Stille und Abgeschiedenheit finden wir hier vor.
Weiter geht es an den Slansko jezero. Dieser Stausee bietet uns Herberge für ein ausgedehntes Picknick. Bereits ist der grösste Teil der Bergfrische verschwunden – wir geniessen die angenehmen Temperaturen. Weiter verfolgen wir den Weg in den Süden via Vilusi-Risan (vom Berg oben eine imposante Aussicht auf den Meerarm) - Kotor. Wir wollen keinen Unterschlupf in der Stadt. Bereits als es um 18:00 am eindunkeln ist, stellen wir den Motor in Bjelila ab. Den Sprachkünsten von Theres ist es zu verdanken, dass wir 30 m vom Meer eine Ferienwohnung finden. Balkon, Sonnenschirm, Aussicht auf das Meer, Weitsicht auf Tivat und die Flieger, welche über die Bucht direkt über unser Haus starten. Was wollen wir Meer!!! Wir fühlen uns wohl. Also lassen wir uns wieder einmal im Restaurant verwöhnen. Zu unserm Erstaunen werden uns russische Portionen vorgesetzt!! Die Käsevorspeise von Johannes reicht für 4 Personen, die Salatvorspeise erweist sich als Elefantenportion, auf dem Teller mit Frites und Kotelett befinden sich 2 Fleischstücke. 4 schmale Würfe können diese Mengen schon verdrücken. Zum Glück hilft eine hungrige Katze, dass von diesen Fleischstücken nichts übrig bleibt.

Bjelila-Rose-Festung-Meerbad-Fische braten

Vor dem Morgenessen geht’s zu einem Bad ins Meer. Dann geniessen wir das Morgenessen auf dem Balkon. Die Sonne geht über den Bergen auf – ab und zu überquert ein startendes Flugzeug von Tivat unser Haus. Diese Atmosphäre geniessen wir ausgiebig. Dann wollen wir die nähere Umgebung erkunden. Die Fahrt führt uns nach Rose, einem Ort direkt am Meer. Dieses Dorf ist sehr idyllisch gelegen. Besser als mit dem Auto erreicht man diese Ortschaft mit dem Boot. Sogar Häuser verkaufen sie…. Ein 3-Familienhaus kostet die Kleinigkeit von € 850'000. Monatslohn der Montenegriner ca. € 450!! Die Mafia lässt grüssen! Weiter mit dem Auto. Eine ehemalige Festung entpuppt sich als Militärstützpunkt. Auf einem löchrigen Feldweg, sorry montenegrinischen Autostrasse, erreichen wir den Zanjic-Strand. Hier treffen wir wirklich noch eine Festung, direkt am Meer. Ein weiteres Meerbad genehmigen wir uns. Als Abendessen braten wir 7 Fische, welche uns die Vermieterin verkauft hat. Ihr Mann ist Fischer. Und schliesslich ist das Dorf Bjelila auch ein Fischerdorf. Gesehen haben wir auch, dass an diesen schönen Stränden auch Luxusresorts gebaut werden. Mit einem ausgedehnten Yazzee lassen wir den Tag ausklingen.

Bea und Paul - in dem malerischen Hafendorf Rose
Bea und Paul – in dem malerischen Hafendorf Rose

Kotor

Soll eine ganz interessante Stadt sein, besonders eine besuchenswerte Altstadt sein eigen nennen. Das bekommen wir sehr bald zu spüren. Die Parkplätze sind rar, ein Kreuzfahrtschiff nach dem andern legt am Pier an, die Stadt wimmelt von Touristen aus allen Herrenländern. Trotzdem besuchen wir die alte Stadtfestung, welche sich den Berg hinauf erstreckt, Höhendifferenz 400 m. Also nehmen wir Stufe um Stufe – der Schweiss rinnt uns von der Stirn – doch wir schaffen es bis in das oberste Gebäude. Wieder unten in der Altstadt, lassen wir uns einen Rundgang durch die alten Gassen nicht entgehen – und dieser lohnt sich wirklich. Teilweise sind die Gebäude noch vom Erdbeben 1979 beschädigt. An Touristen fehlts hier unten in der Stadt nicht.

Verwunsche Gassen in Kotor - verlässt man ein wenig das Touristengetümmel kann man die Altstadt geniessen
Verwunschene Gassen in Kotor – verlässt man ein wenig das Touristengetümmel, kann man die Altstadt geniessen…
Die Abseits sehr verwinkelt ist und viele kleinen Läden und Cafés bietet
… die Abseits sehr verwinkelt ist und viele kleine Läden und Cafés bietet
Die Stadtmauer ist noch völlig intakt - so läuft das leben innerhalb der Mauern ohne Autos und Busse ab - die Stadttore sind einfach zu klein
Die Stadtmauer ist noch völlig intakt – so läuft das Leben innerhalb der Mauern ohne Autos und Busse ab – die Stadttore sind einfach zu klein

Tivat

Was alles über diese Stadt erzählt wird. Wir wollen es genau wissen. Hier sollen Zigaretten geschmuggelt, Drogen umgesetzt und Geld gewaschen werden. Ex-Jugoslawen wie Russen mischen hier unter anderem in diesem Geschäft munter mit – das nennt man Mafia. Wir kommen bald an die Strandpromenade – hier werden unaufhörlich Luxusappartements erstellt, im Hafen liegen Yachten, dass einem die Tränen kommen. Bei einem Yachtvermieter kostet ein schwimmendes Riesending € 500'000/Woche. Wer kann das bezahlen?? Kein Erbarmen mit der Mafia!

Das Geld - es liegt auch in Montenegro um die Ecke - kommt aber aus dem Ausland
Das Geld – es liegt auch in Montenegro um die Ecke – kommt aber aus dem Ausland

Bjelila-Budva-Bar-Camping Utjeha

Nur ungern verlassen wir unsern Standort am Meer in Bjelila. Schöner können wir es sicher nicht mehr treffen. Durch die beiden grösseren Städte Budva und Bar fahren wir weiter südwärts. Doch die beiden Weltenbummler suchen einen Standplatz für ihre Emma. So lassen wir auch den Ort Bar hinter uns. Am Strand von Utjeha finden wir genau, was wir wollen – Die Leute mit dem Truck einen Standplatz – Beatrice und Paul ein Appartement mit Balkon. Hier kreuzen sich die Wege von vielen Weltreisenden mit Wohnmobil. Die einen fahren südwärts, die andern sind auf der Rückreise von dort. Der Steinstrand lädt trotz des unbequemen Barfussgehens zum Bade. Meertemperatur 22 Grad. Abends besuchen wir die südlichste Grenzstadt (zu Albanien) Ulcinj. Wie im ganzen Land wird hier auch am Sonntag gearbeitet, Läden sind geöffnet, Beton wird geführt, Markt wird abgehalten. In dieser Stadt ist der Einfluss von Albanien deutlich zu spüren. Moscheen bereichern das Stadtbild. Parkiert wird hier so wie es erlaubt und eben nicht erlaubt ist. Polizisten sind nicht zu sehen….Trotzdem geht es hier friedlich her und zu. Von der Altstadt haben wir einen wunderbaren Ausblick auf die Meeresbucht. Nur zu lange können wir uns nicht sattsehen, denn ein ordentlicher Stadtregen zwingt uns ein Restaurant aufzusuchen. Während unseres Restaurantaufenthaltes prasselt die ganze Zeit das Nass vom Himmel, teilweise wie aus Gelten. Sturzbäche, Stromausfall, überflutete Ablaufschächte und nasse Füsse sind die Folgen davon.

Die Olivenbäume entwickeln in Ihren mehrere hundert Jahre lang andauerten Leben eigensinnige Formen
Die Olivenbäume entwickeln in ihren mehrere hundert Jahre lang andauernden Leben eigensinnige Formen

Skutari jezero-Virpazar-Krnjice-Mönchsinsel

Der Skutarisee weist eine Fläche von 370 km2 auf, der Bodensee 536 km2. Dieses Gewässer beherbergt viele Wasservögel und ist auf Montenegros Seite ein Naturschutzreservat. Durch den neuen Tunnel durch den Berg erreichen wir recht schnell Virpazar. Schnell wird uns klar, dass wir von hier aus den See nicht besuchen möchten. Alles wird angeboten vom Schiff bis zum Hotel!! So versuchen wir weiter zu fahren. Die Strasse wird immer schmaler, kaum findet ein einzelnes Auto noch Platz zum Fahren. Weiter geht es – wir entschliessen uns für das Dorf Krnjice. Wir wissen nicht, was unser Entschluss bedeutet und für Folgen hat. Am Schluss landen wir in einer Wohnsiedlung mit ca. 5 Häusern. Vor uns liegt der See. Theres bringt mit ihren serbischen Brocken wieder alles zum Laufen. Sie macht den Leuten verständlich, dass wir mit einem Boot auf den See möchten. So handelt Sie einen Preis aus. Hier sehen wir, wie die Bevölkerung lebt. Wenig Einkommen, fischen, Gartenbau und??? So ist der Preis für die Bootsfahrt sicher willkommen. Der Fischermann führt uns auf den See. Das nicht mehr neue Boot tuckert mit einem auch nicht mehr neuen Motor über den See. Nach einer Fahrt von ca. 30 Minuten legen wir auf einer Insel an. Bald bemerken wir, dass auf diesem Eiland noch eine orthodoxische Kirche steht. Unser Kommen hat auch der Einsiedlermönch bemerkt. Er heisst uns Willkommen. Er führt uns durch den Garten und zeigt uns, was er macht. Gartenbau, Früchte sammeln, wunderschöne Holzkreuze anfertigen. Er zeigt uns im Detail, wie diese Kunstwerke entstehen. Jedes Ornament entwirft er zuerst mit Bleistift auf Papier. Mit Laubsägen führt er diese Feinarbeiten aus – es entstehen wirkliche Kunstwerke und Unikate. Wir sind gerührt, was wir hier sehen. Während der Unterhaltung offeriert uns der Einsiedler feinsten Granatapfelsaft – dieser Nektar schmeckt fabelhaft. Der Mönch zeigt uns noch die Kapelle. Dieses Gebäude macht einen gut unterhaltenen Eindruck und ist reich mit Malereien geschmückt. So erfahren wir vom Lebenssinn dieses Menschen und sind tief gerührt. Wir sind überzeugt, dass die Tage dieses Einsiedlers mehr als ausgefüllt sind. Diese Begegnung zeigt in der ganzen Fülle, was das Reisen abseits der ausgetrampelten Pfade so wertvoll macht. Wir sind wirklich berührt von dieser Begegnung – überhaupt vom ganzen Ausflug. So wunderschön waren diese Begegnungen, dass man sie gar nicht im Detail schildern kann.

Auf dem Rückweg lassen wir es uns nicht entgehen, an verschiedenen Orte die eindrückliche Aussicht auf den See mit den Bergen zu geniessen. Spätestens an diesem Ort wissen wir wie, schön Montenegro ist. Ein Juwel, der so viel schöne Dinge zu bieten vermag. Dobro Crna Gora!!

Lake Skadar - zur Hälfte Montenegro zur Hälfte Albanien
Skutarisee – zur Hälfte Montenegro zur Hälfte Albanien
Um Natur lässt sich nicht streiten - der See ist wunderschön eingebettet
Um Natur lässt sich nicht streiten – der See ist wunderschön eingebettet
Von einem Fischer lassen wir uns führen - Ziel unbekannt
Von einem Fischer lassen wir uns führen – Ziel unbekannt …
… es lohnt sich. Eine Kleine Insel im Lake Skadar. Hier bewirtschaftet ein Mönch 23 Jahre ein kleines orthodoxes Kloster - er hat sich ein kleines Paradis geschaffen abseitz von der Hektik des Alltages
… es lohnt sich. Eine kleine Insel im Skutarisee. Hier bewirtschaftet ein Mönch seit 23 Jahre ein kleines orthodoxes Kloster – er hat sich ein kleines Paradis geschaffen abseits von der Hektik des Alltages
Lake Skadar
Der Anfangs des Skutarisees

Stari Bar(Altstadt Bar) und Umgebung

Beatrice und Paul gehen noch einmal alleine auf Landbesichtigung. Theres und Johannes sind damit beschäftigt, ihre Emma für eine längere Strecke fahrtüchtig zu machen. Bis da wieder alles stimmt und eingeräumt ist.
Beatrice und Paul fahren zur Altstadt von Bar, welche auf dem Hügel über dem Meer liegt. Massiv und solide gebaut liegen Gebäude und zum Teil die Ruinen zwischen den Bergen eingebettet. Wenn man weiss, dass hier die Türken, die Österreicher und wer alles noch verkehrt haben, ist es erklärlich, dass die alte Stadt sicher auf dem Hügel errichtet wurde. Sehr imposant sind die Konstruktionen und die einzelnen Stadtteile. Zahlreiche Katzen tummeln sich auch in diesen Mauern.
Neben der Altstadt entdecken wir riesige Anlagen mit Olivenbäumen – wegen einer Krankheit fehlen die Früchte. Mandarinen und Granatäpfel sind auf diesen Ländereien auch zu finden. Zudem geniessen wir wieder eine fantastische Aussicht auf den Hafen, die Stadt und die Meeresbucht.

Crna Gora

Dieses Land hat uns in dieser kurzen Zeit sehr viele schöne Seiten gezeigt. Der Besuch war umso wertvoller, weil wir viele nette Menschen getroffen haben, welche uns geholfen haben, wo sie konnten. Sie haben uns den Weg gezeigt, uns zu Schönheiten im Land geführt und uns klar gemacht, dass sie auch mit einfachen Mitteln ein zufriedenes Leben führen, ein Leben das vielleicht etwas mühsamer ist als das unsere. Sie haben nicht so viele Geldmittel, dafür sind viele Menschen am Arbeitsprozess beteiligt und finden ein wenn auch vielfach kleines Auskommen. Hilfe für den andern ist kein Fremdwort.

So gesehen kehren wir, wenn wir am Anfang auch über das was uns erwartet im Ungewissen waren, mit vielen guten Erfahrungen in unsern Alltag zurück. Es gibt uns wieder Anstösse, wie das Leben auch anders funktionieren kann – Crna Gora du hast uns viel gezeigt, viel gelehrt. Crna Gora du bist ein Edelstein – hoffentlich bewahrst Du Deine Eigenschaften.

Rückflug

Theres und Johannes: Vielen Dank, dass wir diese Zeit mit Euch verbringen durften. Es war ein unvergessliche Abschnitt, welchen wir überhaupt nicht missen möchten. Es war schön mit Euch die Reiseerfahrungen zu teilen, ein neues Land zu erforschen, mit Euch am Tisch zu sitzen, mit Euch zu Kochen, mit Euch die Zeit zu verbringen, Musse zu haben viele gute Gespräche zu führen, wertvolle Gedanken auszutauschen. Wir haben es geschätzt mit Euch Pläne zu schmieden und über die Erfahrungen zu diskutieren. Wir sind dankbar, dass wir diese Reise machen durften und mit Euch in das Innere von Crna Gora blicken durften. Auf der ganzen Linie – diese Reise hat sich mehr als gelohnt. Wir kehren heim mit einem reichen Schatz an Erfahrungen – so wie man es eben nur beim Reisen erleben kann.

Theres und Bea - das Posen blieb auch in diesem Urlaub nicht aus :)
Theres und Bea – das Posen blieb auch in diesem Urlaub nicht aus 🙂

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