Erholung Rund um den Issy Kol

Nachdem wir für den kirgisischen Grenzübertritt ein wenig länger brauchten, da wir dem Zöllner keine Bierdosen zusteckten und Theres zudem auf die glorreiche Idee kam, Bilder vom Grenzübergang zu machen, wurden wir endlich eingelassen. Über Holperpisten machten wir uns auf in Richtung des grossen Sees Issy Kol. Von Chris und Anja hatten wir momentan noch keine Infos, wo sie sich befanden. Wir beschlossen jedoch, Sven und Martina zu besuchen, die ein schattiges Plätzchen mit bester Aussicht gefunden hatten. Dort wollten wir beide wieder gesund werden. Am nächsten Tag gesellten sich auch Chris und Anja zu uns, die einen kleinen Abstecher in die Berge gemacht hatten.

Wenn es klar war, hatten wir den besten Ausblick auf das Tian Shan Gebirge
Auch Mattis genoss die Aussicht oder beobachtete, was so vor sich ging
Und manchmal war der kleine Mann einfach nur müde

Die folgenden Tage verbrachten wir mit kleineren Reparaturen, Essen, kochen, schwimmen und reden. Und wie es das Schicksal so wollte, bekam plötzlich Johannes die Sommergrippe und die restlichen fünf die Magendarmgrippe. Einzig Mattis steckte alles mehr oder weniger gut weg, auch er hatte mit der Grippe und Schnupfen zu kämpfen, aber zum Glück wurde er von der Magendarmgrippe verschont. Nach zwei Tage Erholung ging es uns deutlich besser, Chris und Anja hatten sich zwischenzeitlich Richtung Heimat verabschiedet und Sven und Martina verliessen uns nach Kasachstan.

Da es teilweise noch recht warm wurde, spendeten uns die Bäume …
… und der See eine erholsame Frische

Für uns ging es nach einer Woche weiter nach Karakol, wo wir uns mit Essen eindeckten und dann nach Tossor fuhren, wo wir am Strand einen schönen Platz fanden. Da Theres unterwegs noch 3 kg frische Aprikosen kaufte, hiess es nun, diese zu verwerten. Und da Mattis ja auch mit essen wollte, alles ohne Zucker und Salz. Diverse Rezepte wurden durchgedacht und am Schluss gab es frische Marmelade, Chutney, Senf und Kuchen, alles mit Aprikose. Der Stellplatz war gemütlich, nah am Wasser und am Morgen ging immer jemand mit Mattis spazieren.

So sah es früh morgens aus, wenn wir uns auf den Spaziergang begaben
Nicht weit weg gab es diese riesige Schaukel, die der ganzen Familie Spass machte

Nach drei Nächten zog es uns aber weiter und wir fuhren zu einem Salzsee, was für uns alle drei ein Novum war. Es gab noch eine Ecke, wo es schwarzen Schlamm hatte und Gross und Klein Vergnügen daran fand. Theres rieb sich auch von oben bis unten damit ein und nahm nachher ein Bad im See. Man konnte einfach ins Wasser liegen und ging nicht unter. Um das Salz wieder von unserer Haut zu bekommen, fuhren wir nur über eine Kuppe und stellten uns in eine Bucht direkt an den Issy Kol. Nach nur einer Nacht verliessen wir den Platz wieder, da wir uns wieder in Tossor mit Lucie und Marcel verabredet hatten, zwei die wir aus Rot-Front kannten.

Mattis freut sich über den Besuch von Lucie und Marcel

Spät abends kam dann auch der blaue Bus mit Luk, Lea und Paul an. Trotz nicht all zu warmen Temperaturen machten wir es uns noch alle gemütlich draussen. Am nächsten Morgen gab es ein riesiges Frühstück. Leider verliessen uns Lucie und Marcel, da sie noch andere Orte in Kirgisistan anschauen wollten.

Der Tisch ist gedeckt fürs grosse Frühstück

Mit den anderen drei blieben wir nochmals ein paar Nächte stehen und genossen das gute Wetter. Danach trennten wir uns nochmals, aber mit der Aussicht, uns an den Nomad Games auf der gegenüberliegenden Seeseite in ein paar Tagen wieder zu treffen. Wir fuhren nun ein wenige westlich und beim Schild für den Aksay Canyon bogen wir links ab. Nun ging es über eine Wellblechpiste 10 Km durch ein engeres Tal, bis wir wieder auf einer Ebene rauskamen. Nur wohin sollten wir jetzt? Wir fragten ein paar Einheimische, wo sich der Canyon befindet, aber die hatten auch keine Ahnung und wahrscheinlich war damit das Tal gemeint, durch welches wir gerade gefahren sind. Wir sind dann nochmals ein paar Kilometer in ein Tal gefahren und haben uns dann auf auf eine kleine Wiese gestellt.

Diese Blumenwiese war unser neues Zuhause

Am nächsten Morgen machten wir uns auf, den Hausberg zu besteigen. Über kleine Wege, welche von Pferden und Schafen benutzt werden, ging es ziemlich steil den Berg hinauf, teils auch durch dichtes Gestrüpp.

Wirkliche Wege gab es nicht

Oben angekommen hatten wir einen wunderschönen Ausblick auf das Tal und ein paar Schneebedeckte Gipfel. Hoch über uns drehte ein Bartgeier seine Runden, sehr eindrücklich.

Bei der ersten Gipfelbesteigung mit Mattis genossen wird die Aussicht…
… und die war toll, im Hintergrund sahen wir sogar den Issy Kol

Am nächsten Tag blieb Johannes im Lkw zurück, um ein wenig zu arbeiten und Mattis und Theres machten sich auf, das Tal zu erkunden. Vereinzelt gab es Gehöfte und viele freilaufende Pferde.

Morgens kreuzten immer wieder Pferde den Weg

Auf dem Rückweg wurden die Zwei noch auf einen Tee eingeladen und konnten ein Grundstück mit den Häusern, die Platz für viele Gäste bot, bestaunen.

Alle Decken und Kissen sind für die Gäste bereit
Typisch kirgisische Muster und Patchwork
Und in diesen Töpfen, Kazan genannt, werden die Gäste bekocht

Am nächsten Tag brachen wir wieder auf und fuhren durch das beeindruckende Hochtal parallel zum Issy Kol. Begleitet wurden wir zu unserer Linken durch wunderschöne Berge, welche uns schon vom Skitouren träumen liessen. Mal schauen, was der Winter bringen wird...

Über Wellblechpisten ging es durch die Hochebene, für das perfekte Bild fehlt nur noch der Schnee…

Über ein paar Hügel ging es wieder zurück zum Issy Kol und dort nach Balykchy, wo wir frisches Gemüse und Früchte kauften und dann nochmals 20 Km nach Osten fuhren. Wir fanden einen gemütlichen Strand, dieses Mal nur 30 m vom Wasser entfernt. Gegen späteren Mittag kam dann der sich schon länger angekündigte Besuch von Aaron und Vera. Die zwei Walliser (CH) sind seit Frühjahr mit ihrem roten Landcruiser unterwegs.

Sie kamen zur rechten Zeit und es gab frischen Kuchen

Zusammen wollten wir am nächsten Tag zu den Nomad Games fahren, doch da der Ort so gemütlich war, zog es uns noch nicht weiter und an jenem Abend kam dann ein weiters Fahrzeug dazu, ein Landrover, mit Daniel, Sharis und Anouk. Wir verbrachten den Tag mit Kaffe, Klatsch und Tratsch und ein wenig Slacklinen.

Plötzlich waren es drei Fahrzeuge

Leider war der Wind, der direkt über den See zu uns blies, ziemlich kalt, weshalb das draussen Sitzen nicht so gemütlich war. Nach drei Nächten ging es dann für zwei Nächte an die Nomad Games und von dort dann direkt nach Bishkek, wo bei Mikel in der Wohnung die nächsten Abenteuer geplant wurden.

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