Nach der Kontrolle durch den griechischen Zoll ging es erst mal nur noch langsam weiter. Infolge einspurigem Verkehr und den vielen LKWs ging es zum türkischen Grenzübergang nur noch langsam weiter. Schlussendlich erreichten wir diesen und passierten ohne Probleme. Dann ging die Fahrt weiter Richtung Izmir, durch Istanbul mussten wir nicht, jedoch nahmen wir eine Fähre über die Dardanellen. Es war Mittags und wir dachten, von der Zeit her könnte es gut reichen. Doch in die Stadt reingefahren kamen wir an einer ca. 500 m, zweispurigen Verkehrsschlange an, wo alle auf die Fähren wollten. Nach 3 Stunden langsamen Vorwärtskommen waren wir dann endlich auf der Fähre und es war auch schon dunkel. Drüben angekommen, fuhren wir nochmals eine halbe Stunden nach Ҫanakkale, fanden einen grossen Parkplatz neben der medizinischen Fakultät und schliefen dann ziemlich ermüdet ein.
Am nächsten Tag ging es nach einem kleinen Frühstück weiter. Die Strasse war in einem super Zustand, unterwegs sahen wir auch, wie das noch fehlende Stück mit einem Tunnel und zweispuriger Strasse grosszügig ausgebaut wurde. Wir machten in Küҫükkuyu halt, wo zufällig ein riesiger Markt statt fand, deckten uns mit allerlei frischem Gemüse ein und fuhren dann noch ein Stück weiter. Am Meer fanden wir zwischen Olivenbäumen und leeren Ferienhäusern einen Platz am Meer und genossen einen herrlich erfrischenden Regen.
Am nächsten Tag fuhren wir weiter Richtung Izmir. Da wir in unserem Reiseführer (Danke an das Scheunentreffen) gelesen hatten, dass wir am Vortag an Troja vorbeigefahren sind, wollten wir es heute besser machen und haben uns für einen kleinen Abstecher nach Bergama entschieden. Dort gibt es Überreste und Bauten aus der Ägyptischen Zeit (2 v.Chr.) sowie Gebäude von den Griechen, welche den Ort im ersten Weltkrieg verlassen mussten. Dank Ali, einem älteren, einheimischen Herrn, kamen wir zu einer kleinen Stadtführung mit geschichtlichem Hintergrund.
Danach gings wieder weiter Richtung Izmir und in Aliağa machten wir direkt am Meer eine Pause, für ein kleines Mittagessen. Kapitän Charly fuhr zur gleichen Zeit mit seinem Abschleppboot an den Pier und lud uns zu einem Kaffe aufs Schiff ein.
Danach hiess es nichts wie los, wollten wir doch vor Einbruch der Dunkelheit auf der Farm eintreffen. An der Millionenmetropole Izmir vorbei ging es nach Urla, wo wir auf eine Halbinsel abbogen und mit dem letzten Sonnenstrahl bei der Farm von Emine ankamen. Die nächsten Wochen verbrachten wir in netter Gesellschaft von Emine und ihren Eltern. Sie besitzen eine Farm, welche vor allem Extra Vergine Olivenöl produziert, sowie 200 t Mandarinen (dieses Jahr), Artischocken und diverses andere.
Nach 3 1/2 Wochen und dem Einsetzen von starken Winterregenfällen machten wir uns auf nach Urla, wo wir noch eine Nacht bei Ali und Nyedme (Freunde von Emine) mit gutem Essen, Gläser schneiden und guten Gesprächen verbrachten. Am nächsten Tag gings dann auf in den Osten, kurz nach Izmir machten wir bei einer Therme halt. Da jedoch verlangt wurde, dass wir verheiratet sind, liessen wir es mit dem Baden und gingen früh ins Bett. Am Tag darauf fuhren wir bis nach Afyon, wo wir kurz vor Betriebsschluss noch in der Mercedes Benz Werkstatt unsere Kühlerflüssigkeit auswechselten, ausgeführt von ca. 5 Mechanikern, Werkstattleiter, Chefs. Alle und wir hatten Freude und waren glücklich.
Am Rande der Stadt verbrachten wir die Nacht und fuhren anderntags früh nach Karakaya, wo ein tolles Klettergebiet auf uns wartete.
Wir hatten dann auch die erste kalte Nacht und früh morgens gingen wir bei – 4 Grad los und suchten uns ein paar Wände in der Sonne. Es war einigermassen angenehm, solange der Wind nicht blies... Am Abend gings dann wieder in den LKW, wo wir es uns gemütlich machten. Als es schon dunkel war, kam plötzlich ein Auto hergefahren und wir hatten schon die Befürchtung, dass es sich um die Jandarma handeln könnte, da bei der Beschreibung des Klettergebietes stand, dass man den eben genannten anrufen sollte, wenn man vor Ort schlafen möchte, was wir infolge unserer bescheidenen Türkischkenntnisse nicht gemacht haben. Aus dem Auto stiegen dann 3 junge Türken, welche begannen, um ca. 22:00 das Zelt aufzubauen. Wir boten unsere Hilfe an, konnten jedoch nur ein paar Kaffees anbieten, welche in der klirrenden Kälte gerne angenommen wurden.
Und am nächsten Morgen die Überraschung, 10 cm frischer Schnee!!!
Gegen 10:00 kamen dann plötzlich ca. 20 Leute, welche einem Studentenverein angehörten und fingen an, Zelte im Schnee aufzubauen. Auch unsere 3 neuen Freunde gingen Klettern. Unglaublich. Und wir Verwöhnten gingen nur im Schnee um die Felsen spazieren, wo wir Vogeljäger antrafen, zwei riesige Abbaugebiete für anscheinend Gold bestaunten und einfach die frisch verschneite Landschaft genossen.
Gegen den späteren Mittag kochten wir mit unseren Freunden Spagetti mit Pesto und allerlei Gewürzen auf dem Gasgrill, doch nach einer Stunde war es uns allen zu kalt, sie verkrochen sich ins Zelt und wir uns in den LKW.
Am nächsten Morgen beschlossen wir spontan, nicht mehr auf Sonne zu warten und uns auf den Weg nach Kappadokien zu machen. Durch endlose Hügellandschaften ging es weiter östlich und nach zwei Tagen kamen wir gegen Mittag in Uchisar an. Angetan durch die in den Fels gehauenen Wohnräume, erkundeten wir das Städtchen, die verschiedenen Räume, Stallungen und auch die Burg ganz oben, wovon wir eine grandiose Aussicht hatten. Leider kam die Sonne erst wieder beim Abstieg, doch für die kommenden Tage war schönes Wetter angesagt.
Oberhalb von Göreme fanden wir einen schönen Stellplatz, mit Sicht über das Gebiet. 3 Nächte verbrachten wir und konsultierten dann wieder einmal den Wetterbericht und beschlossen, vor dem angekündigten Schnee über die Berge nach Trabzon zu fahren.
So ging es weiter über die Türkischen Hochebenen, die sich konstant auf ca. 1100 – 1400 m über Meer befinden, vorbei an riesigen Städten und durch die beeindruckende, verschneite Landschaft.
Nach 3 Tagen Fahrt kamen wir an der Schwarzmeerküste an, graues Regenwetter begrüsste uns. Wir verbrachten einen Tag mit nichts tun, was wir richtig genossen. Dann ging es weiter Richtung Georgien. Wir übernachteten noch in Hopa und fuhren am nächsten Tag früh los zur Grenze.
Wir sind froh, die Durchquerung ohne Probleme bewältigt zu haben, wir wurden auch nie von der Polizei kontrolliert, obwohl wir diverse Kontrollposten mit schwer bewaffneten Polizisten sahen. Und jetzt freuen wir uns erst mal auf Georgien!!