Reif für die Insel

So erging es uns allen nach der Wüste und der anstrengenden Fahrt in den Süden – aber die Geschichte kennt ihr ja schon.

Bandar-e-Pol war das Dorf, von welchem aus die Fähre auf die Insel Qeshm starten sollte und bei den moderaten Fährpreisen wollten wir uns das zusammen gönnen und auch entspannt auf der Insel einen großen Service an den Lkws machen. Aber es fing nicht wie erwartet mit Entspannung, sondern eher mit Anspannung an. Das Fährprozedere zog sich unerträglich lange hin. Daten ausfüllen, Versicherung zeigen und noch mehr Daten – man kam sich vor, als würde man eine Landesgrenze überschreiten. Carnet de Passage vorzeigen und Daten abgeben – „Ach, habe ich schon Ihren Pass gesehen????“ „Nein?“ „Bitte den Pass – sind Sie alleine??? Alle Pässe bitte!!“ Schon wieder? Und so weiter ging es, nicht einmal auf Englisch und schlussendlich war es dunkel, bis wir endlich nach drei geschlagenen Stunden auf einer Fähre standen. Das Ganze wiederum für nur 10 Minuten Überfahrt!!!! Aber so ist das nun einmal hier – welcome to Iran oder jetzt besser gesagt: welcome to Qeshm... wir wollten ab an den Strand und taten dies auch nach einer ruhigen Nacht!!!

Endlich auf der Fähre

Einmal quer über die Insel, kein langes Suchen und wir standen an einem traumhaften Strand, an welchem erst mal entspannen angesagt war!!! Es war super, wir wurden selten von Einheimischen aufgesucht, was am Meisten den Frauen zugute kam – Kopftücher runter und ab ins Wasser. Auf Weihnachten hin waren wir drei Fahrzeuge und feierten zusammen. Neben Tino, Tina und Alex schlossen sich uns noch Luk, Lea und Paul an, um ein paar gemütliche Tage miteinander zu verbringen. Und dies taten wir auch. Wir liessen die Seele baumeln, die Kinder spielten fröhlich miteinander und die Eltern konnten auch mal entspannen. So wie man sich das eben vorstellt, wenn man in fernen Ländern unterwegs ist – 28 Grad, Strand, Sonne und viel Zeit zum Relaxen. An Weihnachten kochten wir alle zusammen und genossen den Abend mit Wein, welchen Paul in Shiraz geschenkt bekommen hatte.

Endlich die Ruhe und den Strand genießen
Traumhafte Strände waren hier an der Tagesordnung
Tino liebte es, den Strand unsicher zu machen …
… alleine war er aber nicht

Nach Weihnachten trennten wir uns leider von Luk, Lea und Paul, da ihr Iran Visa ablief und die Drei weiter Richtung Pakistan fuhren!!! Es waren super Tage mit ihnen und wir hoffen, uns mal wieder zu treffen – irgendwo auf der Welt.

Dromedare waren unsere täglichen Besucher

Aber auch uns zog es nach 5 Tagen Ruhe weiter – wir tankten Wasser und dann ging es ab in die gleichnamige Hauptstadt der Insel. Dort angekommen, packten wir auch gleich am folgenden Tag an. Räder ab, Bremstrommeln runter, alles sauber machen und einlassen und wieder zusammenbauen. Bei der Gelegenheit die Reifen durchwechseln, abschmieren... und wenn man unterm Lkw liegt, alle Öle kontrollieren. Der kommende Tag ging so weiter. Es wurden Keilriemen gewechselt, alles ausgeräumt und vom Sand gesäubert, Kleinigkeiten repariert, hier was nachgezogen, da was nachgefüllt und taaaaaadaaaaaa – nach zwei Tagen nonstop schrauben, standen die alten Mühlen wieder da wie neu. Auch die zwei waren froh über die Aufmerksamkeit, die sie bekommen hatten. Am dritten Tag ging es weiter die Insel erkunden. Erst einmal zurück an den alten Stellplatz am Strand und entspannen. Die Tage verflossen – wir feierten den Geburtstag von Johannes und verschliefen Silvester. Wir genossen den Strand und noch mehr die Sonne und liessen uns auch von Canyons und dem traditionellen Schiffsbau beeindrucken. Es waren tolle, entspannte Tage mit der Besatzung vom Tschimmy!!!!

Ab über die Insel – die ja nicht so groß ist
Wunderschöne Landschaften erwarteten uns auch im Innern der Insel
Quer über die Insel erstreckt sich ein System von Salzhöhlen
Trockenheit kann auch auf einer Insel ein Thema sein
Absolut beeindruckend die Tradition des Schiffbaus
Es wird noch alles von Hand gemacht – den Arbeitern stehen nur wenige alte Maschinen zur Verfügung

Ruck zuck gingen bestimmt fünf Wochen ins Lande, welche wir zusammen mit den Dreien unterwegs waren. Nun sollten sich unsere Wege wieder trennen – fürs Erste. Wir traten den Weg zurück nach Tbilisi an. Ein Termin verlangte nach unserer Anwesenheit vor Ort und vom Süden Irans bis nach Georgien zurück sind es doch mal 3000 schlappe Kilometer, die es heisst, hinter sich zu bringen. Das Visa rannte seinem Ende zu und so schauten wir, dass wir Land gewinnen!!

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