An der Grenze wurden wir von jüngeren Grenzwächtern kontrolliert und wie so oft, hatten sie Freude an unseren Skateboards. Die restliche Kontrolle verlief problemlos und dann ging es auch schon in die Vororte von Samarkand. Wir hatten uns schon vorher einen Platz ausgesucht und trafen da auf andere Reisende.
Da wir unweit des historischen Zentrums waren, konnten wir problemlos einkaufen und auch einige Sehenswürdigkeiten anschauen. Samarkand ist vor allem für seine Moscheen und Mausoleen bekannt und mitten drin ist der Registan Platz, welcher von drei riesigen Koranschulen umgeben ist. Jeden Abend findet ein kleines Spektakel statt, wo der ganze Platz und die Koranschulen in eine Lichtshow gehüllt werden und dazu Musik läuft. Auch wir liessen es uns nicht nehmen und umringt von den vielen Touristen, genossen wir die Show.
An einem Tag fuhren wir noch mit den öffentlichen Minibussen, die in Usbekistan wirklich mini sind (Daewoo Damas) zum grossen Urgut Marktplatz, wo man alles kaufen konnte und sich auch die vielen asiatischen Touristen mit Souvenirs eindeckten. Wir schlenderten durch die vielen Marktstände und gönnten uns zum Mittagessen ein leckeres Plov.
Ansonsten hatte wir nicht so wirklich Lust auf all die Touristenattraktionen. Für uns ging es nach ein paar Tagen weiter in die nächste Stadt, nach Buchara. Wieder fanden wir einen zentralen Platz, dort wo tagsüber die grossen Reisecars ankamen. Auch Beni und Sonja waren wieder da und wir genossen es, verschiedene Stadtteile sowie den lokalen Markt zu besuchen.
Aber wieder war alles übertrieben touristisch und oft war die Stadt hinter den Kulissen ziemlich heruntergekommen.
Kurz bevor wir wieder loswollten, bekam Mattis eine grössere Magenverstimmung und als dann noch Fieber hinzukam, entschieden wir uns, das lokale Krankenhaus zu besuchen. Am Schluss waren wir ganze zwei Tage drin, bis es Mattis nach den Infusionen wieder besser ging. Das Gesundheitssystem in Usbekistan ist für alle gratis, dafür musste man neben der Medizin alles selber mitbringen. Angefangen von Pflaster über Klopapier, Seife und Essen. Trotz häufigem Putzen mit Chlor kamen nachts die Kakerlaken aus dem Abfluss im Zimmer. Die Hauptsache war jedoch, dass es Mattis schnell besser ging und auch das Personal kümmerte sich rührend um uns.
Wir blieben nochmals zwei Nächte in Buchara und fuhren dann mit Paul, Lea und Luk weiter, in einer Zweitagesetappe nach Nukus. Freunde von uns waren schon in Kasachstan und erzählten uns von Schneestürmen und eisigen Temperaturen. Paul, Lea und Luk wollten unbedingt noch zum Aralsee fahren, den wir schon ein bisschen von der kasachischen Seite aus gesehen hatten und so trennten sich unsere Wege.
Bei uns ging es nun Richtung Grenze und in Karakalpakiya mitten in der usbekischen Steppe bei eisigen Teperaturen verbrachten wir die letzte Nacht in Usbekistan. Auf der Fahr dorthin gab es noch 50 Kilometer übelster Strasse, gespickt mit vielen Schlaglöchern, wo oft nur Schritttempo angesagt war. Entschädigt wurden wir dann aber mit dem Anblick von Kamelen und Wüstenfüchsen in einer leicht verschneiten Landschaft.
Da uns nichts mehr hielt, waren wir schon früh an der Grenze und passierten diese wie immer ohne Probleme.