Der Nachhauseweg

Nach der drei wöchigen Arbeitsphase an Emma waren wir wieder hungrig auf Abwechslung. Zudem stand der Heimatbesuch kurz vor der Tür, auf welchen wir uns nun nach 1.5 Jahren richtig freuten. Also nichts wie los, Emma wieder auf dem bewachten Parkplatz bei der Mercedes Benz Werkstatt abstellen, alles für die nächsten 7 Wochen sicher machen und den Schwarzen Blitz packen. Wir fuhren auf direktem Weg nach Katzkhi ins Kletterhaus, wo wir schon viel Zeit verbracht hatten, aber schon länger nicht mehr waren. Dort wurden wir als erstes freudig von den Nachbarn und dann von unseren Kletterfreunden, welche schon im Haus waren, begrüsst. Es wurde ein geselliger Abend und dieses Mal schliefen wir auch im Haus. Am nächsten Tag gingen wir alle zusammen nach Chiatura klettern und glücklicherweise spielte auch das Wetter super mit. Danach fuhr ein Teil der Kletterer zurück nach Tbilisi und so verbrachten wir die nächsten vier Tage mit Shako und Irakli. Das Zusammenleben mit ihnen harmonierte super, abwechselnd wurde gekocht und abgewaschen und wir gingen miteinander klettern.

Shako und Irakli, unsere Mitbewohner
Shako und Irakli, unsere Mitbewohner
So sah der Garten nach dem heissen und trockenen Sommer aus...
So sah der Garten in Katzkhi nach dem heissen und trockenen Sommer aus…

Leider setzte dann gegen Ende der Woche der Regen ein, was im Kletterhaus nicht das Beste ist, da das Dach an mehreren Stellen undicht ist. Überall stellten wir Töpfe und Gefässe auf, um wenigstens eine grössere Überschwemmung zu verhindern. In dieser Zeit machte der Nachbar, Beso, Wein und lud uns ein zum Helfen und Zuschauen. Johannes bekam die Gummistiefel und stampfte fleissig im Holztrog die Trauben zu Saft. Leider war es den ganzen Sommer viel zu trocken in Georgien (ca. 3 Monate kein Regen und hohe Temperaturen), weshalb die Ausbeute bei mageren 50 kg Trauben lag. Wir bekamen frisch gepressten Traubensaft zum Trinken, was unschlagbar lecker war. Mzia nahm auch noch einige Liter, um den Saft einzukochen und danach zu essen. So blieb nicht mehr viel übrig für den Wein. Trotzdem war es spannend für uns, das ganze Prozedere der georgischen Weinherstellung zu sehen.

Johannes macht aus den Trauben Saft
Johannes stampft den Saft aus den Trauben
Mzia entnimmt ein Teil des frischen Saftes
Mzia entnimmt ein Teil des frischen Saftes
Zuerst wird das Tongefäss im Boden ausgeschwefelt und dann mit Saft und und den gepressten Trauben gefüllt
Zuerst wird das Tongefäss im Boden ausgeschwefelt und dann mit Saft und den gepressten Trauben gefüllt
Die Tonfässer wurden provisorisch überdacht
Die Tonfässer wurden provisorisch überdacht, da es wieder einmal in Strömen vom Himmel goss

Johannes hat anschliessend mit Beso noch angestossen, da der Wein alle war und nicht viel Geld vorhanden ist, hat Beso selber Wein hergestellt aus Chacha (Georgischer Grappa), Wasser und Zucker und hat das Ganze einen Monat stehen lassen. So richtig überzeugend war es anscheinend nicht...
Bald ging es für uns weiter und die nächste Station waren unsere Freunde, die zwei Mönche in der Nähe von Kutaissi. Wir blieben fast eine Woche bei ihnen und sie haben sich sehr über die Abwechslung gefreut. Jeden Tag wurde wieder lecker gekocht, wir hatten Zeit zum Joggen und Spazieren und die Abende verbrachten wir oft beim Domino spielen. Die Georgier haben eine gute Variante, bei welcher viel nachgedacht und gerechnet wird, damit man gewinnen kann.

Beim abendlichen Dominospiel
Beim abendlichen Dominospiel
Theres hat auch ein paar Algen gefischt
Theres hat auch ein paar Algen gefischt
Schweisskurs bei Edler
Schweisskurs bei Eldar
Loma, der einmal Johannes gebissen hat, jetzt wurde er gebissen, aber nicht von Johannes!!!
Loma, der einmal Johannes gebissen hat; jetzt wurde er gebissen, aber nicht von Johannes!!!

Am Donnerstag unternahmen wir mit unserem Auto einen Ausflug nach Abastumani, wo sich eine alte Sternwarte befindet. Den ersten Halt machten wir in Sairme, einem Kurort, wo verschieden Mineralwasser getrunken werden können.

Vielleicht war da Schnaps anstatt Mineralwasser drin???
Vielleicht war da Schnaps anstatt Mineralwasser drin???

Danach war die Strasse nicht mehr asphaltiert und nun ging es weiter hoch hinauf auf 2300 m, von wo aus wir eine super Aussicht auf den grossen und den kleinen Kaukasus hatten.

Aussicht auf den kleinen Kaukasus
Aussicht auf den kleinen Kaukasus
Kleiner Spaziergang auf über 2200 m.ü.M.
Kleiner Spaziergang auf über 2200 m.ü.M.

Anschliessend ging es wieder 1000 Höhenmeter runter. Wir stärkten uns mit einem georgischen Abendessen, um für die Sternwarte gerüstet zu sein. Bei der Sternwarte handelt es sich um eine alte Forschungsstation aus der Sowjetzeit und gemäss eines Berichtes aus dem Internet sind von 14 Teleskopen noch zwei im Einsatz, die restlichen sind kaputt und eine Reparatur wäre unglaublich teuer. Während wir dort waren, konnten wir unseren Blick auf Saturn, den Mond und den Eagle-Stern werfen. Ziemlich beeindruckend auch in dieser Umgebung. Danach fuhren wir nachts um 10 Uhr über die Bergstrasse in drei Stunden wieder nach Hause.

Ausblick auf den Sternenhimmel
Ausblick auf den Sternenhimmel
Dick eingepackt wartet Johannes auf den nächsten Planeten
Dick eingepackt wartet Johannes auf den nächsten Planeten
Was Merhab wohl sieht?
Was Merhab wohl sieht?
Der Mond!!!
Der Mond!!!

Und dann hiess es auch schon fertig packen. Jedes letzte Gramm wurde noch hin und her geschoben und dann war unser Reisegepäck fertig. Merhab und Eldar brachten uns nach Kutaissi, wo wir noch die letzten Sachen einkauften und von dort aus fuhren wir mit der Marschrutka zum Flughafen. Gross war bei uns die Freude, als das Flugzeug vom Boden abhob, in direktem Flug ging es nach Hause...

Gut gelaunt am Warten auf den Heimflug
Gut gelaunt am Warten auf den Heimflug

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