Kirgistan – ein Land das wohl vom Tian Shan Gebirge gefressen wurde. Der Großteil des Landes ist wild und unerschlossen. Handynetz ausserhalb großer Städte – Fehlanzeige. Und genau da wollten wir hin. In das raue, wilde Gebirge – und zwar dann, wenn niemand anders mehr da ist. Off-Season.
Mikel, unser baskischer Freund, den wir in Georgien kennen gelernt hatten und ich – in diesem Fall Johannes. Um es auch fair zu lassen, darf Theres kommende Skisaison in die Berge und ich pass auf den kleinen Mann auf. Soweit so gut und alles war unter Dach und Fach. Mikki lebt schon seit längerem in Kirgistan und arbeitet dort als Trekking Guide, wodurch er die nötigen Kontakte hat, um einen solchen Trip zu planen – immerhin wollten wir 24 Tage lang am Ende der Welt durch die Berge schleichen.
Aber die Planung war schon ein Durcheinander. Wie genau kommen wir hin? Wer genau will noch alles mit? Wo laufen wir genau hin? Und was lassen wir lieber sein? Essen planen und kaufen – nicht vergessen für 24 Tage und zwei Personen. Material planen, was ist wirklich wichtig und was lassen wir lieber daheim? Es zählte wirklich jedes Gramm. Alleine das Essen war schon eine Wucht. Nun ja, mit einem Tag Verspätung ging es endlich los nach Karakol, wo uns Andre im Riverside Guesthouse beherbergte und unser Vorhaben regelrecht wie ein Schwamm aufsog. Wir fuhren leider bis in den Morgen rein und planten auch eigentlich am nächsten Tag schon am Start in den Bergen zu stehen – aber auch hier Fehlanzeige. Wir organisierten noch, packten nochmal bis 4 Uhr nachts, packten 5 mal unsere Rucksäcke um und unterteilten das Essen in die Etappen. Alles mittragen war einfach nicht drin. Das Essen hatte schon bestimmt alleine 40 kg. Alles ultraleicht und auch noch auslaufsicher verpackt. Aber auch das hatte alles ein Ende und wir hatten unser Equipment für den Trip zusammen.
Konkret für Landkartenleser: In der ersten Etappe sollte es den Engilchek Gletscher einmal rauf bis in das Basecamp und wieder runter gehen. 13 Tage, ca. 100 km mit zusammen ca. 70 kg Gepäck. In der zweiten Etappe ging es über den At Dzhailoo Pass in das südlich gelegene Tal des Kaindy Gletschers. Dort hatten wir uns dann nach 19 Tagen mit einem Ranger verabredet, um die restlichen 5 Tage mit dem Pferd an der chinesischen Grenze entlang zu reiten.
Aber weiter … wir hatten nun mehr oder weniger zwei schlaflose Nächte hinter uns und es sollte am kommenden Morgen um 5 Uhr los gehen. Unser Fahrer, Alexander, sollte uns mit seinem 30 Jahre alten UAZ Hunter bis direkt vor den Pass bringen. Und er tat es auch. Nach einer atemberaubenden aber auch halsbrecherischen Fahrt liess Alexander die ca. 180 km lange Strecke in lässigen 9 Stunden Fahrzeit hinter uns. Man bedenke schnell – Frischschnee auf dem 3700 Meter hohen Pass über den wir drüber mussten. Zwei trampende Grenzsoldaten eingepackt. Drei Motorpannen. Und ca. 30 km absolut keine Straße. Wir fanden, dafür hatte es Alexander super schnell geschafft.
Nach dem Ankommen haben wir noch alle zusammen gegessen und dann fuhr Alexander wieder heim. Und wir waren alleine. Im Nichts. Mikel hat immer gemeint, das sei der Anfang vom Ende der Welt – und genau so hat es sich angefühlt. Alleine, die nächsten Menschen waren mindesten ein paar Tage zu Fuß weit entfernt und das Gebirge ragte massiv über unsere Köpfe hinweg. Kurz in uns kehren war angesagt. 14 Uhr – ab ins Bett. Wir hatten es nötig nach so wenig Schlaf. Unsere Körper dankten es uns wir beide schliefen traumhaft gut bis zum nächsten Morgen.
Dann ging es endlich los. Wir hatten die kommenden Tage immer Etappen mit rund 10 km Distanz und auch nur um die 400 bis 600 Höhenmeter zu meistern. Die 10 km hauten auch eigentlich immer gut hin. Die Höhenmeter waren immer untertrieben, da es ununterbrochen auf und ab ging. Ist natürlich auch nur anstrengend, wenn man wie wir mit ca. 35 kg Gepäck durch die Berge eiert. Mikel schien das nicht weiter zu beeindrucken. Ich kam in den 24 Tagen nicht nur einmal an meine Grenzen und musste diese genauso überwinden. Belohnt wurde das auch gleich am ersten Tag mit einfach irrsinnig atemberaubenden Panoramen.
Bei schönstem Wetter zogen wir los. Genauso herrlich entwickelte sich der zweite und dritte Tag. Panoramen – unbeschreiblich. Der Gletscher – unvorstellbar, wenn man nicht selber da war. Mit mehr als 50 km Länge allein in Kirgistan und einer Breite von bis zu 4 km gehört der Engilchek Gletscher wohl zu den etwas größeren dieser Welt. Auch wenn er im Gegensatz zu anderen lächerlich klein ist. Steht man drauf, ist er endlos groß. Am vierten Tag holte uns dann schlechtes Wetter ein. Wir schlugen nach ca. 11 km unser Zelt mitten auf dem Gletscher auf und kaum stand es, sagte der Schnee Hallo. Also ausruhen, essen und viel schlafen. Der Morgen überraschte uns wieder mit bestem Wetter, Sonnenschein bei einem frisch eingeschneitem Gletscher und wieder einer absolut verrückten Landschaft. Das angestrebte Basecamp des Khan Tengri Gipfels rückte somit leider ein wenig in die Ferne, da man kurz vor dem Ziel nochmals den Gletscher gefährlich überqueren muss. Mit keinen Infos über das kommende Wetter gingen wir von erneutem Schneefall in der Nacht aus, was dann eine Rückkehr über diese gefährliche Passage nur noch riskanter gemacht hätte. Wir beschlossen, uns die Situation anzuschauen – und beschlossen nach ca. 4.5 gelaufenen Kilometern wieder umzudrehen. Nicht mal 4 km vor dem Ziel. Wir ärgerten uns nicht, denn dafür war genau dort wo wir gerade waren, einfach eine viel zu perfekte Natur, die wir genossen, bevor wir uns wieder auf den Weg zurück machten. Abends von Tag Sechs erreichten wir ein Camp, das in der Sommer Saison genutzt wird und leider wird dort auch der ganze Müll hinterlassen. Im gleichen Zuge freuten wir uns über das Essen, was hinterlassen wurde. Vier Flaschen kalte Cola, sechs Dosen Ananas, zwei Dosen Bohnen, eine Dose Mais, frischen Knoblauch, frische Zwiebeln und eine Dose Erbsen. Dies ergab Bohneneintopf mit Cola und zum Nachtisch Ananas – ein Essen für Götter an diesem Abend. Und wir packten die restlichen Dosen Ananas ein. Es stand ja noch ein anderer Anlass auf dem Plan.
Nach 8 Tagen laufen gönnten wir uns zum ersten Mal bei bewölktem Wetter einen Tag Ruhe. Dafür diente die Forschungsstation Merzenbacher, welche dort von Deutschen in Kooperation mit kirgisischen Forschern unterhalten wird. An diesem Tag lag mir doch die Sehnsucht meiner Familie schwer auf dem Herzen und auch die Ungewissheit, wie es beiden geht. Wir hatten einen FindMeSpot bei uns, welcher auf Knopfdruck über eine Satellitenverbindung Mails mit unserem Standort an vorher festgelegte Mailadressen schickt, wodurch alle über uns informiert waren. Wir aber wussten nicht, wie es im Rest der Welt aussah. Nach langem Nachdenken rief ich Theres mit dem Satellitentelefon an und war so erleichtert wie noch nie, ihre Stimme zu hören und auch zu hören, dass es Mattis und ihr gut geht. Auch der Kleine war noch wach und atmete schwer, als er meine Stimme hörte. Irre, wie man in der Isolation auch sich besser kennen lernt.
Einen Tag später feierten wir mit dem mitgeschleppten Cognac und Ananas Mikels Geburtstag, nachdem wir es nicht schafften, die Merzenbacher Seen zu erreichen. Riesige Gletscherspalten in auch einer riesigen Anzahl zogen uns einen Strich durch die Rechnung. Dafür beobachteten wir einen riesigen Gletscherabbruch und waren über die Naturgewalten mehr als beeindruckt. Wir genossen den Abend und auch ausschlafen musste drin sein, obwohl wir am nächsten Tag weiter wollten.
Es ging erst um 12 Uhr los und unsere 9,5 km hatten wir nach guten 4 Stunden hinter uns gebracht. Langsam setzte eine Euphorie ein, über eine für uns durch und durch gelungene erste Etappe, obwohl wir noch nicht am Ende waren und eigentlich auch keines der geplanten Ziele erreicht hatten. Es war einfach so umwerfend schön und wir hatten es gut miteinander.
Zwei Tage später erreichten wir das Sommerlager eines Hirten, der uns auf Tee, Essen und Wodka einlud. Der warme Bauwagen und die Kartoffeln mit Zwiebeln waren eine schöne Abwechslung und wir genossen den Abend. Auch hatten wir bei diesem Hirte auf der Fahrt zum Gletscher noch Essen und Material deponiert. Ging die nächste Etappe zwar nur sieben Tage, mussten wir dafür umso mehr Material mitschleppen. So wurden die Rucksäcke nicht unbedingt leichter und es kam ebenso eine steile Etappe am nächsten Tag dran. Es sollte auf 10 km knappe 1000 Meter hoch gehen. Nach einer windigen aber erholsamen Nacht, packten wir unsere Rucksäcke auf ein neues und machten uns auf den Weg. Anfangs kamen wir gut voran, was aber schnell ins Stocken geriet. Viele Flussdurchquerungen kosteten wertvolle Zeit. Statt die ersten 4 km zügig zu gehen, benötigten wir gute 4 Stunden.
Schuhe aus, vorsichtig mit dem schweren Rucksack durch den reissenden Fluss, abtrocknen, Schuhe anziehen und weiter. Nicht mal 10 min später wiederholte sich das ganze. Und das, wie gesagt, 4 Stunden lang. Und das bitterkalte Wasser machte es nicht unbedingt angenehmer. Wir nahmen es mit Humor und belächelten unser Abenteuer auf ein neues. Früh war klar, dass die Etappe heute nicht mehr machbar war. Nach weiteren 2 km und 400 Metern aufwärts, so steil wie es sich auch anhört, schlugen wir unser Camp auf einer traumhaft schönen Wiese auf. Nur Wasser war das Problem, Mikel musste mehr als eine Stunde zu einem Gletscher laufen, bis er wieder mit Wasser zurückkam. Am kommenden Tag beendeten wir den Aufstieg und schlugen erneut unser Lager auf dem schönen At Dzhailoo Pass direkt neben einem See auf.
Hier wollten wir zwei Tage lang die Gegend erkunden, einen Gletscher erklimmen und ein wenig an unserer Praxis üben, was wir auch taten. Schon am ersten Abend ging es noch auf einen nahegelegenen Bergkamm, welcher eine unglaubliche Aussicht auf das Tal des Engilchek Gletschers bot. Auch fanden wir Spuren eines Schneeleoparden, welcher vor ein paar Tage hier entlang ging. Am ersten Tag auf dem Pass gingen wir auf einen Gletscher und genossen das anfänglich gute Wetter. Am Ende angekommen, fing das Wetter an umzuschlagen, was den Abstieg sehr rasch gestaltete. Perfekt mit den ersten Schneeflocken waren wir im Zelt. Leider funktionierte unsere GPS Signal in dem Schneegestöber nicht, was mir Theres einige Tage später am Telefon mitteilte, weshalb sie sich große Sorgen gemacht hatte. Der zweite Tage auf dem Pass war sehr gemütlich. Wir genossen lang nur die Landschaft und waren später noch am Fels, um das Setzen von Friends und Keilen für die traditionelle Kletterei zu üben.
Dann war es schon wieder soweit. Der Abstieg in das Kaindy Tal begann und wurde auch zu unserem härtesten Tag. Wir hatten 24 km und einige Meter abwärts vor uns. Zwar ging es meist Berg ab, aber die 24 km schlauchten uns mit dem schweren Rucksack unheimlich. Schon nach 18 km waren wir total am Ende und unser Ziel, ein ansässiger Hirte, erreichten wir erst bei Einbruch der Dunkelheit. Der Bauer nahm sich sofort unser an, heizte die Banja ein und kochte uns ein warmes Essen. Hier hatten wir auch nach 19 Tagen das erste Mal wieder Empfang und ich konnte Theres anrufen, was mir und auch ihr gut tat. Wir sprachen einige Minuten und freuten uns so sehr auf unser Wiedersehen.
Am kommenden Morgen ging es dann zu Pferd weiter. Abends kam noch ein Freund von Mikel vorbei, welcher uns für sechs Tage durch die Grenzregion zu China führen sollte. Der erste Tag startete spät. Die Pferde wurden noch beschlagen, das Essen eingeteilt und auch aufgeladen und die Ausrüstung nochmals überprüft. Es war entspanntes reiten und auch unsere Bleibe für die Nacht war besser als erwartet. Ein alter russischer Grenzposten gab uns ein Dach über dem Kopf und getrocknete Pferdeäpfel gaben uns warm, indem wir sie im Ofen verbrannten.
Auch der zweite Tage ging gemütlich los, das Einzige, was sich radikal änderte, war die Bergwelt, die nochmals enger, steiler und einfach spektakulärer wurde. Das Tal wurde enger und enger und laufen am Berg war nun für Menschen fast schon unmöglich, wie dann erst für ein Pferd? So nahmen wir den direkten Weg durch ein Bachbett. 5 kurze km nur, die aber einen halben Tag dauerten. Der Fluß hatte wenig Wasser, was es uns überhaupt erst ermöglichte, diesen Weg zu wählen. Es war unglaublich, die Sicht von unten zu erleben. Das Wasser hatte sich über viele Jahrhunderte einen perfekten Kanal durch die Berge geschaffen. Die ausgespülten Formen liessen uns immer wieder staunen. Wir mussten mehrmals steile Wasserfälle auf kleinen Pfaden in den steilen Wänden umgehen. Hatte das viele Wasser vom Sommer jegliche Möglichkeit zu gehen zerstört, mussten wir uns einen Weg bauen. Die Pferde badeten oft an diesem Tag, aber auch wir blieben nicht verschont. Das einzige Trockene am Ende des Tages war wohl unser schweres Gepäck, dass wir an diesem Tag ein paar mal den Pferden abnehmen und selbst schleppen mussten. Dieser Tag ist uns beiden immer noch stark in Erinnerung, da hier über 5 km nicht nur uns sondern auch den Pferden alles abverlangt wurde. Entsprechend kurz war der Abend. Ein schnelles, heisses Essen und frühe Bettruhe hat uns allen gut Energie für den kommenden Tag gegeben.
Hier gelangten wir endlich direkt an die chinesische Grenze, welcher wir einem weiteren Fluss aufwärts folgten. Dieser Fluss war um einiges größer als der vom Vortag, das Tal aber auch. So war es nicht nötig, in dem Fluss zu gehen. Es standen nur kleine Passagen an und viele viele Durchquerungen, die auch das eine oder andere mal trotz Pferde nasse Füße bedeutete. Zur Belohnung gab es viele lebendige Steinböcke zu beobachten und auch viele gerissene. Hier kann man klar unterscheiden zwischen einem natürlichen Fressfeind, wenn der Kopf oder das Geweih noch an Ort und Stelle ist, oder einem Jäger, der hier oft nur den Kopf mitnimmt, da es logistisch nicht anders möglich ist. Die ansässigen Jäger sind dabei meist Schneeleoparden.
Das Ende wurde auch am dritten Tag nochmals eng, aber ein Entlanggehen im Fluß absolut unmöglich. So mussten wir uns einen Weg durch das dicht bewachsene Ufer schlagen und auch nicht selten doch ein paar Meter am Rande des reissenden Flusses entlang reiten. Diesen Abend hatten wir mehr Zeit für uns. Wir kamen rechtzeitig an und schlugen unser Nachtlager auf. Kochten gut und saßen noch zusammen. Bei unseren Lagerfeuer Gesprächen trafen drei Kulturen aufeinander, was manchmal einen witzigen Cocktail verursachte. Trotz doch sehr unterschiedlicher Ansichten in vielen Dingen funktionierte unser Team bestens.
Am vierten Tag ging es dann zu Fuß weiter. Die Pferde hatten einen verdienten Ruhetag. Wir wollten einen Pass erkunden, welcher eine perfekte Schleife bedeuten würde. Aber schon als wir das Bachbett weitergingen, wurde uns nach wenigen Kilometern klar, dass es mit Pferden nicht mehr machbar ist. Trotzdem gingen wir bis fast kurz vor den Pass, bevor wir aufgrund der Zeit wieder umdrehen mussten. In die Dunkelheit wollten wir nicht kommen. Trotz eines kleinen Sturzes, bei dem sich Mikel eine üble Schürfwunde zuzog, gelang es uns. So konnten wir den Weg zurück antreten.
Am kommenden Morgen ging es dann aufwärts. Die Auswahl der Wege in dieser Region sind sehr begrenzt, sodass man normalerweise immer den gleichen Weg zurück nimmt, wie man gekommen ist. Wir entschieden uns für einen 3800 m hohen Pass. Der Aufstieg hatte es in sich. Wir führten die Pferde die letzten Meter an der Hand, da uns die weiten Steinfelder ihr ganzes Können abverlangten. Hier noch unnötig 80 kg auf dem Rücken kann man ihnen ersparen. Oben angekommen waren wir alle total erleichtert und glücklich, merkten aber auch sofort, dass der Weg runter nicht weniger anspruchsvoll werden würde. Wir gingen ca. eine gute Stunde in der steilen Schuttwand entlang, bevor wir einen geeigneten Abgang für uns alle fanden. Wir wollten mindesten 1500 Meter Höhe bewältigen, um auch die Nacht zu überleben. Ganz bekamen wir es nicht hin, aber wir überlebten trotzdem. Der letzte Tag zu Pferd führte uns über sanfte Grashügel, die satt bewachsen waren und eröffnete uns abermals grossartige Aussichten. Aber nicht nur die Landschaft hielt am letzten Tag einiges ihrer Überraschungen für uns auf. Ein Schneeleopard machte den letzten Tag unvergesslich. Nicht lange hatten wir ihn im Blick, bevor sich der Jäger, der sich unserer bestimmt schon länger bewusst war, diesem wieder entzog und wartete, bis wir unseren Weg weitergingen.
Am gleichen Abend stand noch die Fahrt zurück nach Karakol an. Bei dem Hirte angekommen, gab es aber erst eine Banja und ein warmes Essen. Dann richteten wir unsere Sachen zusammen und schliefen auf der ca. 7 stündigen Fahrt. So kamen wir mitten in der Nacht bei der Familie von Jaidar an, die uns nochmals mit einem riesigen Essen überraschte. Dort hatte ich dann wieder die Gelegenheit, Theres anzurufen, welche genauso glücklich war, wie ich. Wir sprachen einige Zeit und konnten es kaum erwarten, uns wieder zu sehen. Jaidar brachte uns dann noch nach Karakol, wo wir uns in einem Supermarkt noch ein Bier holten. So tranken Miki und ich nachts um drei in Andres Guesthouse in Karakol noch ein Bier auf unseren tollen Trip. Bei Jaidar bedankten wir uns für das unvergessliche Erlebnis, dass man auch nirgends buchen kann. Wir schliefen in tollen Betten tief und gut.
Der letzte Tag war es – wir hatten ein gutes Frühstück und duschten beide unendlich lange, bevor wir uns nach dem Mittag auf zum Busbahnhof machten. Hier nahmen wir einen Minibus nach Bishkek und hatten noch Diskussionen wegen unserem vielen Gepäck. Wir waren aber zu müde, um mit den Locals immer wieder um das Gleiche zu diskutieren und gaben dem Fahrer das kleine Zusatzgeld. Knapp 7 Stunden später sah ich meine zwei Lieben wieder und freute mich riesig, dass es ihnen so gut ging. Mattis war groß geworden und brauchte auch ein paar Minuten, um mich wieder zu erkennen.
Der Trip war toll. Ich hatte viel erlebt, was ich auch nicht mehr missen will und ich habe viel über mich selbst gelernt. Ich habe beschlossen, dass ich solang ich es Mattis nicht erklären kann, dass ich so lange weg bin, keinen solch langen Trip mehr machen werde.