Bitte einmal Espresso Triglav …

.... to go! Oder wie es in Slowenien heisst – einmal im Leben muss jeder auf dem Triglav gewesen sein! Dem höchsten Berg Slowenies mit seinen 2864 m.ü.M. - ein Ziel was wir hier im Land nicht verpassen wollten – wenn das Wetter mitspielt. So haben wir einige Berichte im Internet recherchiert und uns zu der Begehung von Trenta aus entschieden, da dies auf unserem Weg lag. Es soll wohl weniger begangen werden und auch technisch nicht so schwer sein, wie von Mojestrana her.

Der Triglav selbst … ganz rechts im Bild.
Der Triglav selbst … ganz links im Bild.

Da das frei Stehen im Nationalpark nicht erlaubt ist und es Strafen nach sich ziehen kann, spielten wir mit dem Gedanken, ein oder sogar zwei Nächte auf einer der zahlreichen Hütten um den Triglav zu verbringen – der Gedanke wurde nicht zu Ende gestrickt, als wir uns über die Preise informierten. So wurde eine lange Eintagestour das Resultat der Planung, welche eigentlich aus eher spontanen Entscheidungen bestand ...! Also deckten wir uns mit genug Kohlenhydraten und zuckerreichem Essen ein, welches wir für die Tour als unabdingbar einstuften – Schokolade, Datteln, Käse, Nüsse, Brot und Wasser.

Es ging morgens um ein Uhr los, nach einer elend kurzen Nacht, in welcher wir erst keinen Schlaf fanden, es dann noch zwei Stunden gewitterte, um dann genau beim Start einen sternenklaren Himmel zu haben.

Nachtaufnahme - lang genug belichtet. Beim Weg hoch ...
Nachtaufnahme – lang genug belichtet. Beim Weg hoch …

Die Temperatur war super angenehm und man konnte im T-Shirt und in einer leichten Hose laufen. Wir liessen erst die Kilometer und dann die Höhenmeter hinter uns, als wäre es eine leichte Übung. Nach ca. zwei Stunden die erste Pause – landschaftlich bekam man im Dunkeln nicht viel mit. Weder empfand man die endlosen Serpentienen als endlos oder steil, noch den eigentlich schönen Wald als friedlich. Unsere Stirnlampen deuteten uns den Weg und der zeitweise hell duchscheinende Mond. So merkte man erst spät, dass man sich inmtten einer Wand befand – auf der einen Seite ging es steil runter – auf der anderen steil hoch. Gelesen hatten wir davon, es soll wohl mal ein militärisch genutzter Weg gewesen sein, weshalb er auch so breit und gut begehbar war.

Gegen halb sechs liefen wir bei einer der Hütten vorbei und die Dämmerung setzte genauso ein wie die Erschöpfung. Das Ziel vor Augen und nach einer weiteren Paus wurde dies aber ad Akta gelegt und wir gingen weiter. Die letzten ca. 250 hm bestanden aus einem leichten Klettersteig, welcher aber zum Ende nochmals anstrengend war.

7:23 Uhr – Es lohnte sich! Der Bilck war atemberaubend bei fast wolkenlosem, sonnendurchflutetem Himmel!!! Endlich was zu Essen und eine lange Pause – die müden Glieder wieder regenerieren für den Abstieg. Den 360 Grad Rundumblick geniessen und sich freuen ... bis zu letzt hatten wir nicht gedacht, dass der Aufstieg so gut klappen würde.

Glücklich oben angekommen.
Glücklich oben angekommen.
Atemberaubende 360 Grad Rundumsicht ...
Atemberaubende 360 Grad Rundumsicht …
 … die restlichen 180 Grad!
… die restlichen 180 Grad!
Erster Vorgeschmack auf den Gipfel ...
Schutzkapsel auf dem Gipfel.

Nach einer ca. 30 minütigen Pause beschlossen wir, den Abstieg anzutreten, auf der Hütte etwas zu trinken und dann den Parkplatz zu verlassen Richtung Soca. Es ging wieder abwärts – langsam aber sicher. Am Ende des Klettersteigs wurden Gehstöcke ausgepackt, um die Knie beim bergablaufen zu entlasten, was eine gute Entscheidung war. Trozdessen merkte man langsam die Erschöpfung im ganzen Körper. Auf der Hütte gönnten wir uns beide eine Cokta – die „balkan“ Cola ... bittersüss das Zeugs!!

Der Weg den man beim hochgehen nicht sah schlängelt sich in einer Felswand empor.
Der Weg den man beim hochgehen nicht sah schlängelt sich in einer Felswand empor.

Von nun an zog sich der Abstieg unnötig in die Länge und jeder Schritt liess die Laune ein wenig sinken. Zwei nette Unterhaltungen mit Entgegenkommenden waren eine willkommene Pause und man legte nochmals eine Pause ein, um Energie zu tanken. Um ziemlich genau 14:00 Uhr erreichten wir Emma glücklich über die Leistung und dass wir unsere Schuhe ausziehen konnten. Wir entspannten erst mal kurz bevor es nach Bovec auf einen Campingplatz gehen sollte.

Beeindruckende Felswände … Nachts fühlt es sich an als würde man direkt drauf zu laufen.
Beeindruckende Felswände … Nachts fühlt es sich an als würde man direkt drauf zu laufen.
Überhängende Felsen über dem Weg.
Überhängende Felsen über dem Weg.

Nun einmal ein paar Facts und Gegebenheiten: Der Triglav wird tatsächlich in den guten Sommermonaten von Herden an Touristen begangen und man kann noch so früh los gehen – der „Kioskmann“ wird vor dir oben sein!!! Tatsächlich waren wir früh dran und auch unter den ersten paar Begehern an diesem Tag, aber ein Herr welcher Triglav Shirts, kalte Cola und Bier verkaufte, war sicherlich als erstes da und kurz nach uns liessen auch an diesem Tag die Gruppen nicht lange auf sich warten. Auch die Begehung an einem Tag ist bei den vielen Hütte unweit des Gipfels eher untypisch, aber durchaus machbar.
Ingesammt waren es hoch und wieder runter ca, 25 Km Wegstrecke und ca. 2300 hm hoch  - das ganze in 13 h mit ca. einer guten Stunde pause gesammt.

Es war toll – die Landschaft traumhaft!!!!

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