... nur der wilde Westen fehlt. Wir sind nun schon etwas länger hier auf einer wundervollen Farm und geniessen das Leben abseits jeglicher Hektik - was passt dazu besser als sich auf Pferden fortzubewegen???
Gelernt haben wir beide das Reiten eigentlich nie so wirklich, hier hatten wir die Chance, uns die Basics anzueignen, so dass wir uns selbst auf Pferden bewegen können - einfach unglaublich aber auch einfach total Respekt einflößend. Diese großen, stolzen Tiere, welche keine Probleme damit haben, einen loszuwerden, wenn es ihnen nicht in den Schuh passt. Aber soweit - wir durften Freundschaft schliessen mit (White)Drina - dem Chef der Gruppe, (Black)Drina - dem Gruppenältesten, Kremica - dem jüngsten, Sava - dem bösen Buben. Bei allen vier handelte es sich um Lipizzaner Hengste, welche das Glück hatten, dass sie ihre besten Stücke (im Gegensatz zu anderen) behalten durften. Das machte die vier Buben auch sehr energisch, wenn es darum ging, wer der Boss ist.
Grobe Spielereinen bis hin zu Neckereien mit Verletzungen war keine Seltenheit, wenn sie zusammen auf der Koppel waren. Ansonsten hatten die Jungs hier das schönste Leben. Auch unsere Ausritte genossen die vier Buben und auch wir, wenn alles unter Kontrolle war, was aber nicht immer der Fall war.
Beim Antreffen einer Stute, welche für Waldarbeiten unterwegs war, kann man sich das Verhalten des bösen Buben und des Chefs nicht vorstellen - und erleben müssten wir es auch nicht noch einmal. Nachdem die beiden doch ein wenig beruhigt werden konnten, ging es im Dauersprint durch den Wald zurück zur Farm - Äste waren Peitschen, Bäume immer zu nah und die Wege immer zu schmal. Danach war man froh, dass Pferd und Reiter heil angekommen waren ...
Aber nicht jedes mal ging es so turbulent zu. Nenad, der Besitzer der Pferde und der Farm, hatte seine Jungs weit besser unter Kontrolle als wir, und mit ihm waren die Ausritte durch Wald und über Wiesen besser kalkulierbar - und trotzdem wundervoll. Trabend über die Waldwege oder gemütlich laufend mitten durch den Wald - Off Road - wurde es genannt, über die Wiesen im Galopp - WOW. Bevor es das erste mal losging, hatte man ein wenig ein mulmiges Gefühl - es ging los und es war unglaublich. Die Power, die Luft pfiff einem um die Ohren und es fühlte sich an wie auf einer Welle ... später wartete man immer genau darauf, dass man endlich galoppieren konnte, dass die Jungs aneinander vorbei droschen, da jeder der schnellste sein wollte - und man genoss es, das Pferd einfach machen zu lassen!
Wundervoll - jeder der die Chance hat, mal ein paar Wochen mit Pferden zu verbringen, sollte dies tun - stolze, temperamentvolle Tiere, die auch sehr liebenswürdig und zugewandt sein können!!!!