Wir fuhren im Norden von Montenegro ein und unser nächster Haltepunkt war Žabljak, der grösste Ort im Nationalpark Durmitor. Dort hatten wir uns mit den Eltern von Theres verabredet. Wir verbrachten eine tolle Woche mit abwechslungsreichen Wanderungen durch den Nationalpark inklusive einer Rafting Tour in der beeindruckenden Tara Schlucht.
Danach ging es ans Meer durch die Bucht von Kotor nach Bjelila, wo wir schliesslich ein kleines Apartment mit super Sitzplatz in Sichtweite des Meeres in einem kleinen Fischerdorf fanden.
Nach ein paar Nächten fuhren wir weiter der Küste entlang bis in die Nähe der albanischen Grenze, wo wir nochmals ein paar Nächte auf einem Camping am Meer verbrachten. Die zwei Wochen waren toll, erlebten wir Montenegro nicht nur von einer Wildcamping Durchquerung, sondern haben auch einige touristische Aktivitäten unternommen und die gute einheimische Küche genossen.
Nach genau zwei Wochen haben wir uns wieder von den Eltern verabschiedet und sind über die Grenze nach Albanien gefahren, mit einem Ziel zu einem Klettergebiet. Da es für eine Tagesetappe zu lange war, haben wir per Zufall in einer ca. 15 km2
grossen Lagune neben der Stadt Lezhë halt gemacht, da wir eigentlich ans Meer fahren wollten, uns jedoch die vorhandenen Brücken einen Strich durch die Rechnung gemacht haben. So beschlossen wir in diesem Vogelparadies unser Nachtlager aufzuschlagen und konnten am nächsten Morgen Pelikane, Flamingos, Eisvögel und diverse Enten- und Vogelarten aus der Nähe bestaunen. Zudem hatten wir am Vorabend mit der albanischen Gastfreundschaft Bekanntschaft gemacht, wurden reichlich mit frischen Früchten eingedeckt und bekamen eine Einladung nach Hause. Die Konversation war dann ziemlich schwierig, hatten wir in der kurzen Zeit nur die 4 wichtigsten Wörter (guten Tag, Danke, Ja und Nein) gelernt.
Am nächsten Tag ging es weiter in die Nähe von Tirana nach Boville, wo wir unterhalb eines Stausees in einer Schlucht unser Lager aufstellten. Mit dem Mountainbike erkundeten wir am gleichen Tag noch das Gebiet und überlegten uns, wo wir am nächsten Tag klettern wollten. Doch dazu kamen wir nicht, da es in der Nacht stark mit Regnen anfing und am Morgen nicht aufhören wollten. So beschlossen wir in Anbetracht unseres Standortes in der Schlucht und der nicht all zu besten Strasse weiter Richtung Süden zu fahren. Nach einer Stadtrundfahrt in Tirana (sie war eigentlich für Lkw gesperrt, doch war der Autobahnanschluss voll im Bau und keine Umfahrung ersichtlich) trafen wir kurz ausserhalb der Stadt zwei Jungs, welche direkt aus Georgien kamen. Wir beschlossen, den Abend zusammen zu verbringen und suchten in der näheren Umgebung einen Schlafplatz.
Am nächsten Morgen fuhren wir weiter in den Süden Richtung Mazedonien, wo wir kurz vor der Grenze nochmals übernachteten. Am nächsten Tag gings ohne Probleme über die Grenze und dann erst nach Ohrid, zu einem Stadtrundgang durch die Altstadt.
Abends machten wir uns dann auf die Schlafplatzsuche, welche dank unseren Fahrrädern zu einer einsamen Wiese in die Nähe des Sees führte. Der Standplatz war super, doch leider setzte in der Nacht Regen ein, welcher für die nächsten Tage nur jeweils für ein paar Stunden aufhörte, weshalb wir uns nach der dritten Nacht entschieden, uns auf die Suche nach der Sonne zu machen.
So fuhren wir am nächsten Tag zurück nach Ohrid, wo wir vor dem Stadion parkten, da es gratis Internet gab und wir den Wetterbericht anschauten. Der sah gar nicht mehr so schlecht aus, vor allem Richtung Griechenland. Kurz entschlossen fragten wir bei Vladimr in Skopje nach, ob wir ihn am nächsten Tag besuchen könnten. Anderntags gings dann früh los nach Skopje, wo wir als erstes mit einem Mittagessen willkommen geheissen wurden.
Am Mittag erkundeten wir alleine die Stadt, gingen auf die albanische Seite auf den riesigen Markt zum Einkaufen und Kaffetrinken.
Wie auch schon in Ohrid sieht man es in Skopje noch deutlicher, die Regierung gibt sinnlos Geld aus, um „schöne“ Kitschgebäude zu erstellen, teils werden nur die Fassaden neu gemacht und dahinter steht das alte Gebäude. Und dies, wo jeder Mazedonier froh ist, wenn er überhaupt einen Job hat und dabei nicht mal viel verdient. Wer Skopje von früher kennt, ist einfach nur geschockt.
Den Abend verbrachten wir wieder bei Vladimir, genossen eine Dusche und beratschlagten, was wir morgen machen könnten. So ging es am nächsten Tag richtig früh los, um 4.30 fuhren wir aus Skopje, Richtung Griechenland. Kurz nach Skopje, fuhren wir noch von der Strasse und holten bei einem Brunnen mit warmen Wasser gesundes Mineralwasser. Dann gings weiter zur griechischen Grenze, vor welcher wir noch voll tankten und dann ohne Probleme die Grenze passierten.